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Es gibt kaum eine Minute in unserem Alltag in der wir nicht physisch oder virtuell mit Technologie interagieren. Es muss uns ein Anliegen sein, unsere Kinder darauf vorzubereiten, Technologie zu beurteilen, bewusst zu nutzen und zielgerecht einzusetzen.

Patronatsmitglied: Yvonne Bettkober

Interview mit Yvonne Bettkober, General Manager Amazon Web Services Schweiz und Österreich

"Die grossen Herausforderungen unserer Zeit sind in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG’s) der Vereinten Nationen gut zusammengefasst. Bei keinem dieser Ziele kann ich mir dauerhafte Lösungen vorstellen, bei denen Techniker:Innen und Ingenieur:Innen nicht eine Schlüsselrolle spielen. Es gibt also viel Sinnvolles zu tun. Das sollte unsere Jugend inspirieren, mit anzupacken." (Bild oben: Yvonne Bettkober)

Die Antworten von Yvonne Bettkober, General Manager Amazon Web Services Schweiz und Österreich:

Wann und in welchem Zusammenhang haben Sie das erste Mal vom Engineers’ Day (damals Tag der Ingenieure) vernommen? 

Ich habe das erste Mal Ende 2019 vom World Engineering Day for Sustainable Development gehört, als er erstmals von der UNESCO ausgerufen wurde. Ein Jahr später wurde ich gebeten beim Engineers‘ Day der Schweiz im Jahr 2021 mitzuwirken.

Sie haben sich als Patronatsmitglied prominent zur Verfügung gestellt. Weshalb engagieren Sie sich für diesen Anlass?

Ich war schon immer begeistert von Technologie und ich glaube fest daran, dass sie einer der Schlüssel ist, um die Welt zum Besseren zu verändern. Der Engineers‘ Day ist ein grossartiges Format, um die positive Wirkung der Ingenieurberufe auf unseren Alltag und die Wirtschaft zu zeigen. Aber auch um die Menschen, die hinter diesen Errungenschaften stehen (die Ingenieur:Innen und die Techniker:Innen), ins Rampenlicht zu stellen. Dies ist wichtig, um diese Berufe beim Nachwuchs bekannt zu machen aber auch, um einen Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen zu fördern.

Welches Ziel oder welche Ziele würden Sie als wichtigste Priorität in Bezug Ihres Engagements am Engineers‘ Day bzw. im Alltag hervorheben?

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz basiert auf Innovation und hier spielen Ingenieurberufe eine zentrale Rolle. Und diese Berufe brauchen Nachwuchstalente und vor allem mehr Frauen. Leider gelten technische Berufe oft unter Jugendlichen als wenig attraktiv. Ich habe selbst vor 30 Jahren Ingenieurwesen studiert und damals waren im ganzen Fachbereich nur 4 Frauen. Wir brauchen also zum einen mehr Vorbilder, zum anderen müssen wir die Wirkung dieser Berufe auf den Alltag der Menschen mehr in den Vordergrund stellen und nicht nur das Produkt oder die entwickelte Lösung.  

Weshalb glauben Sie werden die Ingenieurinnen und Ingenieure und deren Leistungen im Alltag zu wenig wahrgenommen und was können die Ingenieurinnen und Ingenieure dafür tun?  

Zum einen ist die Leistung von Ingenieur:Innen als selbstverständlich im Alltag integriert. So soll es auch sein. Kaum einer fragt sich, wenn er das Handy nutzt, mit dem Navigationssystem spricht oder eine Brücke überquert, wer diese Lösungen gebaut hat. Allerdings geraten dadurch die Menschen und mit ihnen die Berufe in den Hintergrund. Wir müssen daher mehr die Menschen in den Vordergrund stellen aber auch eine Plattform haben, die es der breiteren Bevölkerung ermöglicht, sich über die vielfältigen Ingenieurberufe zu informieren. Ingenieur:Innen sollten also aus sich heraus gehen und mehr von sich und dem was sie tun erzählen. Ganz nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber“

Wenn Sie einen Wunsch hätten, um die Nachwuchsförderung noch stärker beeinflussen zu können an wen ginge dieser und wie würde dieser Wunsch lauten?

Wir müssen sehr früh anfangen Kinder mit Technik, Methodenkompetenz und kritischem Denken zu befähigen. Viele Kinder, geschlechtsunabhängig, interessieren sich dafür, wie Dinge funktionieren. Das muss man früh und auf spielerische Weise ins Schulsystem integrieren, und zwar schon im Kindergarten und Grundschulalter. Ich denke hier haben wir noch diese Vorstellung, dass solche Themen zu schwer sind und die Kinder überfordert werden. Ich glaube aber das Gegenteil ist der Fall; vorausgesetzt die Themen werden altersgerecht und didaktisch sinnvoll vermittelt. Es gibt kaum eine Minute in unserem Alltag in der wir nicht physisch oder virtuell mit Technologie interagieren. Es muss uns ein Anliegen sein, unsere Kinder darauf vorzubereiten, als mündige Bürger Technologie zu beurteilen, bewusst zu nutzen und zielgerecht einzusetzen.

Haben Sie noch einen weiteren Wunsch im Zusammenhang mit dem Engineers‘ Day?

Innovation ist zunehmend inter-disziplinär. Der Dialog zwischen den technischen Berufen wird also eine immer zentralere Rolle spielen. Dieser Austausch wird dementsprechend eine noch grössere Rolle spielen und der Engineers’ Day ist dafür eine exzellente Plattform.

Welche zukünftigen Herausforderung(en) sehen Sie als wesentlichste, für welche wir dringend mehr Ingenieurinnen und Ingenieure benötigen?

Die grossen Herausforderungen unserer Zeit sind in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG’s) der Vereinten Nationen gut zusammengefasst. Bei keinem dieser Ziele kann ich mir dauerhafte Lösungen vorstellen, bei denen Techniker:Innen und Ingenieur:Innen nicht eine Schlüsselrolle spielen. Es gibt also viel Sinnvolles zu tun. Das sollte unsere Jugend inspirieren, mit anzupacken.

Vielen Dank für dieses Interview.

Weitere Informationen zu aws: www.aws.amazon.com

 

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