Nachwuchsförderung braucht Ausdauer und dieses Verständnis haben viele Akteure nicht, sie möchten unmittelbare Resultate. Daran müssen wir langfristig arbeiten.

Antworten von Lea Hasler zum Engineers’ Day.

Wann und in welchem Zusammenhang haben Sie das erste Mal vom Engineers’ Day vernommen? 
Bereits bei der ersten Durchführung habe ich wahrgenommen, wie engagiert sich Daniel Löhr für die Ingenieure und Ingenieurinnen einsetzt. 

Ihr Verband macht nun bereits zum zweiten Mal beim Engineers‘ Day mit. Weshalb engagieren Sie sich für diesen Anlass?
Wir unterstützen das gemeinsame Engagement verschiedenen Akteure für mehr Wertschätzung von Ingenieur:innen und mehr Nachwuchs. 

Welches Ziel oder welche Ziele würden Sie als wichtigste Priorität in Bezug Ihres Engagements am Engineers‘ Day bzw. im Alltag hervorheben?
IngCH Engineers Shape our Future setzt sich seit 35 Jahren für mehr Nachwuchs im Engineering ein und möchte besonders auch junge Frauen ermutigen, einen Beruf im MINT-Bereich zu wählen. Deshalb ist für uns das Ziel der Förderung des Ingenieur-Nachwuchses auch bei den Mädchen der Grund, mit dabei zu sein. Die weiteren Ziele Sichtbarmachung der hervorragenden Leistungen, die Kommunikation unter Ingenieur:innen und Nichtingenieur:inen und der Stellenwert des Ingenieurwesens beim erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNESCO sind jedoch ebenfalls sehr relevant, denn nur wer versteht, wer im Engineering arbeitet und welcher Beitrag von Ingenieurinnen und Ingenieuren geleistet wird, zieht diese Studienwahl in Betracht. 

Weshalb glauben Sie werden die Ingenieurinnen und Ingenieure und deren Leistungen im Alltag zu wenig wahrgenommen und was können die Ingenieurinnen und Ingenieure dafür tun?  
Ich denke, Ingenieurinnen und Ingenieuren geht es um die Sache. Ihre Motivation und Herausforderung ist es, möglichst gute Lösungen zu finden und nicht Marketing oder Imagepflege zu betreiben. Ich persönlich finde das auch sehr sympathisch und gut so, aber leider bleiben die Leistungen so eher im Hintergrund. 

Wenn Sie einen Wunsch hätten, um die Nachwuchsförderung noch stärker beeinflussen zu können an wen ginge dieser und wie würde dieser Wunsch lauten?
Mein Wunsch geht an die Wirtschaft: weniger Jammern und sich mehr engagieren. Nachwuchsförderung braucht Ausdauer und dieses Verständnis haben viele Unternehmen nicht, sie möchten unmittelbare Resultate. Unsere Mitgliederfirmen engagieren sich teilweise seit Jahrzehnten: für unseren Standort Schweiz und für langfristig mehr MINT-Fachpersonen. Das ist nicht selbstverständlich, aber genau so verändern wir etwas! 

Haben Sie noch einen weiteren Wunsch im Zusammenhang mit dem Engineers‘ Day?
Ich wünsche mir eine weitere Ausdehnung in alle Branchen, da hat der Engineers’ Day noch Potenzial. Ansonsten weiter so und herzlichen Dank für die Initiative!

Weitere Informationen: ingch.ch