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Die Ausbildung im Ingenieurwesen halte ich für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Ingenieur:Innen sind massgeblich an der Lösung unserer Herausforderungen beteiligt

Patronatsmitglied: Dirk Wilhelm

Interview mit Dirk Wilhelm, Direktor ZHAW, School of Engineering, Präsident FTAL

"An der ZHAW konzentrieren wir die MINT-Förderung auf Kinder und Jugendliche ab der Sekundarstufe. In unserem Programmen legen wir ein erhöhtes Augenmerk darauf, Mädchen für den MINT-Bereich zu begeistern. Nur wenn genügend Ingenieurinnen und Ingenieure der Wirtschaft zur Verfügung stehen, kann die Schweiz ihre hervorragende Position als eines der innovativsten Länder der Welt halten." (Bild oben: Dirk Wilhelm)

Die Antworten von Dirk Wilhelm, Direktor ZHAW, School of Engineering, Präsident FTAL:

Wann und in welchem Zusammenhang haben Sie das erste Mal vom Engineers’ Day (damals Tag der Ingenieure) vernommen? 

Ich habe über Swiss Engineering im 2018 vom Engineers’ Day erfahren und die ZHAW School of Engineering ist seit 2019 als Aktivpartner mit dabei. Seitdem führen wir in Winterthur Veranstaltungen am Engineers’ Day durch.

Sie haben sich als Patronatsmitglied prominent zur Verfügung gestellt. Weshalb engagieren Sie sich für diesen Anlass?

Ich halte es für sehr wichtig, das Berufsbild der Ingenieurinnen und Ingenieure in der Gesellschaft noch breiter bekannt zu machen und positiv darzustellen. Ingenieurinnen und Ingenieure gestalten die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie sind massgeblich an der Lösung unserer Herausforderungen beteiligt, die z.B. in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, sichere Energieversorgung, Digitalisierung, alternde Gesellschaft und Veränderungen im Gesundheitswesen liegen. Die Ausbildung im Ingenieurwesen halte ich daher auch für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.

Welches Ziel oder welche Ziele würden Sie als wichtigste Priorität in Bezug Ihres Engagements am Engineers‘ Day bzw. im Alltag hervorheben?

Der Fachkräftemangel ist laut verschiedenen Analysen und Umfragen im Ingenieur-Bereich sehr gross in der Schweiz. Und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Daher kommt dem ersten Ziel, Förderung des Ingenieur-Nachwuchses, insbesondere auch von zukünftigen Ingenieurinnen eine entscheidende Bedeutung zu. An der ZHAW konzentrieren wir die MINT-Förderung auf Kinder und Jugendliche ab der Sekundarstufe. In unserem Programmen legen wir ein erhöhtes Augenmerk darauf, Mädchen für den MINT-Bereich zu begeistern.

Auch der Sichtbarmachung der Leistungen von Ingenieurinnen und Ingenieuren in der Gesellschaft kommt eine hohe Bedeutung zu. Insbesondere im Hinblick auf die 17 SDG Goals der UNO. Die Sichtbarmachung fördert gleichzeitig den Dialog mit der breiten Bevölkerung.

Weshalb glauben Sie werden die Ingenieurinnen und Ingenieure und deren Leistungen im Alltag zu wenig wahrgenommen und was können die Ingenieurinnen und Ingenieure dafür tun?  

Leider herrscht in den meisten Europäischen Ländern eine gewisse Technikskepsis. Diese wird von den Medien auch gerne befördert, da sich Problem und Risiken besser medial verkaufen als positive Nachrichten. In den USA und vielen Asiatischen Ländern ist dies oft anders. Naturwissenschaften und Technik haben dort ein höheres Ansehen und einen höheren Stellenwert. Aktives Promoten positiver Ergebnisse in den klassischen Medien und in sozialen Medien kann hier helfen, der Technikskepsis entgegenzuwirken.

Wenn Sie einen Wunsch hätten, um die Nachwuchsförderung noch stärker beeinflussen zu können an wen ginge dieser und wie würde dieser Wunsch lauten?

Mathematik, Naturwissenschaften und Technik sollten in den Primarschulen einen höheren Stellenwert erhalten, damit die Kinder, insbesondere auch die Mädchen, für diese Gebiete schon früh begeistert werden können. Der Wunsch geht demnach an die Verantwortlichen für die Schulausbildung.

Haben Sie noch einen weiteren Wunsch im Zusammenhang mit dem Engineers‘ Day?

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Welche zukünftigen Herausforderung(en) sehen Sie als wesentlichste, für welche wir dringend mehr Ingenieurinnen und Ingenieure benötigen?

Ingenieurinnen und Ingenieure werden auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende, für die Herausforderungen im Gesundheitswesen, die Digitalisierung der Arbeitswelt und auch der Gesellschaft allgemein leisten. Nur wenn genügend Ingenieurinnen und Ingenieure der Wirtschaft zur Verfügung stehen, kann die Schweiz ihre hervorragende Position als eines der innovativsten Länder der Welt halten.

Vielen Dank für dieses Interview.

Weitere Informationen zu ZHAW: www.zhaw.ch

 

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